Worum geht's eigentlich bei der Tafel?
Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich in ihren schwächsten Mitgliedern. Die Gründe für "Schwäche" ist dabei nicht individuell, sondern systematisch: In autoritären Systemen ist oft Unterdrückung und Rechteentzug der Hauptgrund für Benachteiligung. Demokratische Systeme bemühen sich, hier ausgewogen zu sein und doch können auch sie die Benachteiligung der weniger privilegierten Menschen nicht vermeiden. So schön es wäre, wenn nicht nur Chancengleichheit, sondern systematisch für das Leben insgesamt mehr Gleichheit geschaffen würde, so schwierig ist das zu erreichen.
Wie entsteht Hilfe?
Empathie oder Mitgefühl können sozialer und gesellschaftlicher Ungerechtigkeit entgegenwirken, doch echte Hilfe kann nicht improvisiert werden. Sie braucht ein klares Bekenntnis zur Aufgabe und die gleichen organisatorischen Strukturen, die jedes funktionierende Unternehmen braucht. Die Tafeln in Deutschland sind ein Verbund, der sich der Versorgung Benachteiligter annimmt, Wir fragen nicht nach dem Grund. Stattdessen bringen wir die, die etwas abgeben können und die, die etwas brauchen zusammen - sammeln bei den einen, geben bei den anderen. Das tun wir nach einem straffen strukturellen Funktionsprinzip, an dem viele Menschen beteiligt sind. Das besondere an diesen Menschen ist, dass sie diese Arbeit freiwillig und unentgeltlich machen - entweder während der Freizeit neben ihrer Arbeit oder nach einem langen Arbeitsleben als Alternative zum Ruhestand.
Was treibt uns an?
Wenn wir einen Wunsch frei hätten, dann wäre es der, nicht mehr benötigt zu werden. So lange unsere Welt diese Perfektion nicht erreicht hat, sind wir dankbar für jede Mitarbeiterin, für jeden Mitarbeiter und die zahlreichen Spender, weil sie uns helfen bedürftigen Menschen und ganzen Familien durch die Woche zu helfen.